Saturday, December 19, 2009

Egon Olsen,

ist bzw war ein netter älterer Herr dessen unglückliches Schicksal es war, die meiste Zeit seines Lebens hinter Gittern verbringen zu müssen. Denen, die im Land welches früher die Vorwahl 0037 hatte, lebten oder arbeiteten, erzähle ich hier nichts wirklich neues. Somit dürfte die Handlung auch dem einen oder anderen europäischen Politiker vertraut sein. Trotzdem will ich die Geschichte für diese und erst recht für all jede die schon damals den Segnungen und Freiheiten des real existierenden Kapitalismus ausgesetzt waren, kurz in 5 Sätzen erläutern.
Egon war der Kopf (neudeutsch: Head, CEO) der Olsenbande, einer Ganoventruppe (neudeutsch: terroristische Vereinigung) der auch noch Benny Frandsen und Kjeld Jensen angehörten. Wenn Egon ausnahmsweise gerade keine Haftstrafe verbüßte, arbeiteten er und sein Team an großen Plänen um wahlweise an Geld oder Macht von Politik, Adel, Wirtschaft oder Finanzwelt zu gelangen. Bei der Umsetzung dieser Pläne wurde nichts dem Zufall überlassen, alles war bedacht,für jede Eventualität vorgesorgt, und alle waren motiviert und wußten haarklein was zu tun war um das große Ziel zu erreichen. Trotzdem oder gerade deshalb war keiner der Pläne von Erfolg gekrönt und am Ende nahmen alle zur Kenntnis, dass trotz erheblichen Aufwandes nichts erreicht werden konnte, außer dass alle Beteiligten eine oder 2 Wochen älter geworden waren.

Das ganze ist natürlich nur fiktional, eine ausgedachte, erfundene Geschichte könnte man meinen, nur entstanden um damit 14 Kinofilme zu füllen, wäre da nicht die Tatsache, dass die Handlung immer in der dänischen Hauptstadt beginnt und auch jedes mal dort endet.
So mag man es für Zufall halten, dass eine kürzlich ebenfalls in Kopenhagen entstandene Episode einer auch schon länger laufenden Serie , deutliche Parallelen zu diesem Handlungsmuster aufweist. Die Darsteller von damals sind natürlich längst schon alt, viele leider schon tot, und das ganze Konzept nicht mehr ganz zeitgemäß. Um damit dennoch Leute vor die Bildschirme zu locken wurden die Rollen mit den Stars der Politik aus aller Welt besetzt und im Vorfeld die große Werbetrommel gerührt. Alle Welt sollte erfahren, dass einer neuer Egon-Olsen-Plan die Welt vor dem Untergang retten wird. Und es war allen klar, dass die fiesen unsichtbaren Gegener mächtig Angst bekommen müßten, und sich fast spielend leicht bis 2020, 2050 oder 2000-irgendwann zu 20, 30 oder 80% und wegen mir sogar zu 110% in die Flucht schlagen lassen würden.

Doch tragischerweise wurde wohl wie immer doch nicht alles zu Ende gedacht, und so endet auch diese Episode erwartungsgemäß in bester Olsen-Tradition damit, dass am Ende alles genau so wie am Anfang ist. Ob es daran lag, dass die Darsteller anders als bei früherern Episoden im sommerlichen 100°F heißen Kyoto, diesmal im -10.0°C kalten Europa frieren mussten, und somit wenig motiviert waren, die Erde noch kälter zu machen, sei dahingestellt. Vielleicht war der Plan wie so oft einfach zu gut um wirklich zu funktionieren. In jedem Fall geht alles wieder zurück auf Los, die Air Force One fliegt gen Westen, der alte Airbus der DDR-Interflug den damals Strauß dem Honecker vermittelt hat, mit der Kanzlerin an Bord nach Süden und auch die Akteure aus Nord, Ost und dem Rest der Welt hinterlassen nichts anderes als die eine oder andere Tonne CO2.

Und so wird die Rettung der Welt eben einmal mehr verschoben, denn es kann als sicher gelten, dass die Egon-Olsens dieser Welt bald wieder zusammenkommen werden und dann wird wohl der einer eine oder andere ein kleines Bündel aus Packpapier und Bindfaden unter dem Arm halten und wieder einmal stolz wie eh und je verkünden:

"Ich habe eine Plan!"

Dann sage ich: " Mächtig gewaltig Egon, was ist es denn diesmal, wieder die Rettung der Welt oder noch besser als das?" und dann lehne ich mich zurück freue mich auf eine neue Episode.

Monday, November 23, 2009

Die Schweinegrippe (mal wieder),

Lang musstet Ihr auf Neues von mir warten, aber nun hat der Junge endlich mal wieder Zeit zum Bloggen gefunden, natürlich zu einem Thema, zu dem mein Senf schon lange überfällig war. Gleich zu Anfang sei zur Sicherheit gesagt, dass bekanntlich auch die beste Krankheit nichts taugt, und dies natürlich auch für die Neue- aka Pandemic- aka Schweine-grippe gilt. Insofern soll hier nichts verharmlost oder beschönigt werden, ganz und gar nicht soll ein ernstes Thema der Lächerlichkeit preisgegeben werden, erst recht liegt es mir fern auch nur den Versuch zu unternehmen, die Diskussion zu diesem Thema mit Fakten oder Argumenten zu untermauern, es würde mir ja eh keiner glauben.
Insofern reihe ich mich ein in den Chor der Medien ein und verdichte deren Aussage zu einem optimistischen: "Bald seid Ihr alle tot!"

Wer jetzt sagt, man könnte sich doch impfen lassen, Munschutz tragen, alle 5min Hände waschen, sich gesund Ernähren, nicht nach Mexiko, USA, Mallorca oder Bayern reisen, und wasweißichnichtnochalles, dem sage ich: Nice try, aber es wird dir alles gar nichts nützen! Welche Impfung nun gegen was, ab wann und wie lang schützt wird ändert sich sicher auch noch mehrfach, denn nix ist fix und wichtig ist nur dass selbst die EinMalImJahrGegenGrippeImpfer in diesem Herbst 2 mal kommen und für Umsatzt sorgen dürfen. Bei allgemein durchschnittlich 10 Todesfällen pro 1000 Leute pro Jahr werden bei der wachsenden Zahl der Geimpften täglich mehr trotz (oder wegen?) der Impfung sterben. Zudem zeigt das Virus, welches im Grunde soweiso nichts weiter kann, als sich selbst kopieren zu lassen, dass es nicht einmal diese eine Sache ordentlich beherrscht und falsche Kopien sprich Mutationen entstehen läßt, die manches anders machen aber kaum etwas besser können. Da das wohl noch nicht reicht, stehen der Herzinfarkt, die liebe Fettleibigkeit, das Golf-Krieg-Syndrom und diverse andere Zivilisationskrankheiten bereit, Ihr schlechtes Image dadurch aufzubessern, indem sie Ihre täglich 1000 Opfer nun endlich der bösen Grippe in die Schuhe schieben können.
Auch ein Mundschutz, der eigentlich Mund- und Nasenschutz heißen müsste, hat schon die Asiaten, die oft lieber ersticken würden, als Ihre Atemluft ungefiltert einzusaugen, nicht vor der Ausbreitung der Grippe bewahrt. Gesund ernähren? Das kann ja nun auch nicht die Lösung sein, denn ein ordentlicher Deutscher stirbt doch lieber freiwillig als beim Mäc Doof Salat zu bestellen, und die Schweine, die ja an allem schuld sind, bestraft man doch auch am besten indem man sie verzehrt, oder?
Oft Hände waschen? Haha, netter Versuch, das funktioniert leider auch nur wenn es alle machen würden, und man nicht die gut geschrubbten Fingerchen auf irgendeiner Raststätte südlich von Neumünster, an der Klinke der Klotür wieder mit dem Dreck vom Vorgänger verseuchen müsste. Die Frage warum Klotüren immer nach innen aufgehen, so dass beim Verlassen der hydraulischen Anlagen ein beherzter Tritt mit dem Fuß von vornherein ausscheidet, mögen sich bitteschön all die selbst beantworten, die noch etwas Zeit haben, weil sie eh nie vorhatten nach Mexiko, USA, Mallorca oder Bayern zu fahren. Alle Anderen seien, falls sie nicht wie ich noch vom Mai über eine amtliche japanische Bestätigung der Schweinegrippefreiheit verfügen, aufgefordert weiterhin die ungewaschenen Hände abzulecken, und wenn nach einem Urlaub in der Ukraine der Tod an der Tür klopft, diesem ohne Munschutz kräftig ins Gesicht zu husten, vielleicht haben wir ja auf die Art doch noch eine Chance.

Wednesday, August 26, 2009

Nützliches Fotozubehör,

ein kleiner und leichter Blitz Diffusor für den kamerainternen Blitz hat sich als nützliches Zubehör erwiesen, wenn man nicht das große Speedlite mitschleppen mag. Wer sich fragt wozu das überhaut gut sein soll, der lese hier das wie und warum nach. Und wem 1200Yen bzw. ca. 20€ auf EBay noch zu teuer sind, der kann z.B. hier lustige Bastelanleitungen finden. Auch wenn es etwas schwul ausschaut, funktioniert es doch recht gut und sorgt meiner Meinung nach dafür, dass man den eingebauten Blitz überhaut irgenwie sinnvoll nutzen kann.

Monday, August 24, 2009

In China essen sie Hunde,

und in Deutschland Wurst. Zumindest für einen Ort in Thüringen ist bekannt, dass die Liebe zum besten Freund des Menschen öfters auch durch den Magen geht. Als ich heute, um einen leeren Magen zu vermeiden, meinen gähnend leeren Kühlschrank durch Produkte vom Lidl wieder auffüllen wollte, kam ich aber doch kurz ins Grübeln beim Betrachten des Angebotes "OPTIDOG - Premium Hundewurst". Aber es gibt ja auch Schweineschnitzel, Putenschinken, Rindergulasch, Fischstäbchen warum also nicht Hundewurst? Erlaubt ist was gefällt, und wem es schmeckt...

Monday, August 17, 2009

Kilo-Mega-Gigabyte auf Daumennagelgröße,

Mini USB-Stick von Buffalo. Im Grunde ein Micro-SD Kartenleser. Die Karte wird von VORN in den USB Stecker eingeschoben und das ganze schaut weniger als 1cm aus dem Rechner raus. Leer, ohne Karte für 750Yen zu haben falls jemand Bedarf hat. Weniger Info aber mehr Bilder von fast dem gleichen Ding auf Gizmodo.

Sunday, August 16, 2009

Shopping Tag in Tokyo,

Es ist Sonntag, ich muss endlich mal nicht am Wochenende arbeiten und könnte mich gemütlich ausruhen, aber was mache ich? Ich fahre stattdessen eine knappe Stunde mit dem Zug nach Tokyo rein und besuche die Einkaufsviertel. Der beste Ort für jedwede Form von Küchenzubehör, Geschirr, Restauranteinrichtung und was sonst noch außer Lebensmitteln zum Essen gehört, ist die "Kitchen Town" genannte Strasse die eigentlich Kappabashi-dori heißt. Was es hier nicht gibt, braucht man auch zum Japanisch Kochen und Servieren nicht. Ich habe mich auf ein paar Kleinigkeiten beschränkt, denn Geschirr ist zwar super, aber nicht unbedingt das, was aufgrund von Gewicht und Zerbrechlichkeit leicht zu transportieren ist.

Da ich eh in der Nähe war, musste es nach langer Zeit auch mal wieder Akihabara sein. Dabei konnte ich leider wirklich feststellen, dass es dort mittlerweile so extrem überlaufen ist dass die Preise auch nicht mehr unbedingt billig sind. OK, man bekommt wirklich jeden Kleinkram, Stecker, Kabel, Verbinder Adapter, einzelne Bauteile und Bastelzubehör und das alles vom heutigen Stand bis zu 50 Jahre in die Vergangenheit. Natürlich gibt es auch die Mega-Media-Markt mäßigen Elektronikläden, aber was es im Yodobashi-Akiba gibt, bekomme ich im Yodobashi-Yokohama auch und muss es nicht ewig schleppen. Einen Besuch ist es trotzdem immer wieder wert, allein schon wegen der durchgeknallten Leute die dort als Cosplayer rumlaufen wie die unzähligen Mädels die als French Maid verkleidet Werbung für was-auch-immer machen. Aber jetzt reicht es erst mal wieder für einige Zeit.

Schlussendlich hab ich noch einen Abstecher mit der Yurikamome Line nach Odaiba gemacht. Der Grund dafür, dass ich und tausende andere heute dort waren, liegt ebenfalls in der Anime Subkultur Japans. Die führt dazu, dass eine 18m große Statue eines populären Comic-Roboters wie eine heilige Pilgerstätte besucht und dementsprechend verehrt wird. So richtig kann ich zwar nix dran finden, aber können so viele Leute falsch liegen? Zumindest hab ichs mal fotografiert, auch wenn ich mit meinem Equipment gegen zig andere die mit meterlangen Linsen angereist waren ziemlich alt aussah. Irgendwie soll diese Aktion auch der Bewerbung Tokyos für die Olympischen Spiele 2016 dienen. Was genau da die Verbindung dazu seinen soll muss wohl einstweilen ungeklärt bleiben, aber vielleicht denke ich nur zu konservativ und vergesse, dass bis 2016 noch viel Zeit ist, um zum Bespiel Roboterfussball olympisch zu machen.
Die Japaner würden sich sicher freuen.

In diesem Sinne!

Thursday, August 13, 2009

Zugabe bitte!

Japan ist das Land der Produktzugaben. So häufig wie wahrscheinlich nirgendwo sonst auf der Welt lassen sich neue Produkte nur dann in den Markt einführen, wenn der potentielle Käufer das eine oder andere Gimmik umsonst dazu bekommt. Speziell im hart umkämpften Getränke- und Tabakwarenmarkt geht ohne kleine Geschenke praktisch gar nichts und so häufen sich auch bei mir, die mehr oder weniger nützlichen Kleinigkeiten. Zur neuen Biersorte "Lager Beer" von Sapporo gab es eine Schachtel Spielkarten (55Karten also 23 zum wegwerfen und 32 für Skat ;-) zu neuen "7-Stars-Black-Charcoal-Menthol-Zigaretten" entweder passende Feuerzeuge oder praktische TaschenAschenbecher. Da mir die Feuerzeuge ab der Nr. 2 am Flughafen eh abgenommen werden (am Haneda hat die nette Dame nach 10min wühlen in meinem Rucksack eines gefunden was ich selbst schon lang nicht mehr vermisst habe) besitze ich demnach nun auch einen super schwarz grünen Ascher für die Hosentasche. Ich werd mal verstärkt drauf achten was ich sonst noch für kostenlosen Blödsinn bekommen kann, denn irgendwie gefällt mir dieses Spiel. In diesem Sinne...

[Update 14.08.2009]
Heute haben mir die japanischen Marketingstrategen erfolgreich folgendes andrehen können:

Zu zwei Dosen kalten Kaffees den hier die Coca Cola Company unter der Marke GEORGIA (ist das nun der US Bundesstaat oder das Land was sich mit Russland bekriegt?) in Dosen kippt, gabs einen Williams F1 Wagen.

Zu 2 Pack schwarzen Kippen, Marke Marlboro Black Menthol endlich ein passendes Feuerzeug, HURRA! Kaffee und Kippen sind gern auch mal wechselseitig als Zugabe des jeweils anderen erhältlich. Frühstücksset? Den Kaffee hätte ich auch in Geschmacksrichtung Extra Bitter haben können aber das muss ja wirklich nicht sein.

Schliesslich gabs zu einer Herrenhandtasche von Yebisu ja was wohl? Die passende Herrenhandtasche natürlich und natürlich hätte ich nichts von dem gekauft wenn Produkt+Zugabe nicht billiger als Produkt allein gewesen wäre. Aber ich seh schon, lang kann ich nimmer bleiben, sonst geht der Koffer vor lauter Kram nicht mehr zu.

Tuesday, August 11, 2009

Die klare Nacht vor dem Sturm der nicht kam


Minato Mirai 21, originally uploaded by herrolm.

So war gestern Abend der Blick vom Hotel auf die Bucht. Bei Tag hätte man wohl bis zum Mt. Fuji sehen können. Der Taifun ist bis jetzt auch noch ausgeblieben, ist wohl vor dem Erdbeben ausgerissen. Heute morgen hat es zwar lang geregnet, aber nur im jahreszeitlich üblichen Maße. Seit Mittag scheint wieder die Sonne und heizt die ohnehin schon schwülwarme Luft weiter auf.

Monday, August 10, 2009

Deutsch ist in Japan das coolere Englisch,

und da war da noch die Firma HEXENHAUS die sowohl "Baumkuchen" (バウムクーヘン gesprochen: baumukūhen) als auch "Käse Edamer" vertreibt. Dabei ist バウムクーヘン laut Wikipedia eines der beliebteste Gebäcke (für die Österreicher unter uns: Mehlspeisen) in Japan und man bekommt ihn praktisch an jeder Ecke und damit häufiger noch als im Heimatland der Bäume und der Kuchen.

Sunday, August 09, 2009

Schmücken.
Dieser USB-Netzknoten ziert Ihren
Schreibtisch, und erleichtert Ihren
Arbeitstag.


Das mag ja alles stimmen, aber trotzdem muss die Frage erlaubt seien, welcher Teufel denn den Produktdesigner dieses USB-Hubs geritten hat, dass er mitten im Land der Kana und Kanji sowas auf sein Produkt schreibt? Verstehen tut das hier vielleicht ein halbes Promille der Leute, aber anscheinend ist Deutsch wohl irgendwie das coolere Englisch. Das Produkt hat mit good old Germany wahrlich nix zu tun. Die Marke ist sehr japanisch und hergestellt wurde das Teil in China und so ganz astrein ist das Deutsch ja auch nicht, oder?

Mal wieder Erdbeben, und wieder, und wieder!

Da ist man nichts ahnend auf der Suche nach neuen Gadgets und auf einmal fängt um 19:56 der Boden an zu vibrieren. Irgendwie witzig fand ich das, die Leute um mich rum hats jedenfalls nicht gestört und so habe ich mich auch maximal gewundert.
Das am Dienstagmittag nahe Kyushy hatte ich gar nicht mitbekommen, auch als die Kollegen gefragt haben, konnte ich nur sagen: "Nö, nix gemerkt!" aber das war auch weiter weg und nur Stärke 5,0.

Rein interessehalber musste ich jetzt doch mal nachschauen, und da habe ich gesehen, dass es heute mit Stärke 6,9 kein ganz kleines und gar nicht weit weg war, wenn auch in 340km Tiefe irgendwo im Pazifik. Aber was solls, in keinem Land der Erde wird so sehr auf erbebendsichere Gebäude geachtet wie in Japan, besonders da das nächste große Kanto-Erbeben langsam überfällig ist, und deshalb mache ich mir mal keine Gedanken und hoffe, dass ich wenn das GROßE kommt, wieder wo anders bin.





[Update 10.08.2008 ]
Ups, die Nachrichten sagen es war das stärkste Beben in diesem Jahr und führte sogar dazu, dass Shinkansen angehalten und ein Baseballspiel unterbrochen wurde. Sogar CNN ist es eine Nachricht wert und auch der ORF hat Wind davon bekommen. Egal im Yodobashi Yokohama hat der Boden und die Regale zwar etwas gewackelt und irgendwie merkwürdig war die ganze Sache schon, aber nach 30 sec wieder vorbei als sei nie was gewesen und keiner der Anwesenden hat Notiz davon genommen.

(Tokio 2009-08-09)- Nach dem schweren Erdbeben vor der Ostküste
Japans wurden zunächst keine schweren Schäden vermeldet. Wie die Nachrichtenagentur "Kyodo" unter Berufung auf japanische Behörden berichtet, hatte das Beben eine Stärke von 6,9 auf der Richterskala. Der Geologische Dienst der Vereinigten Staaten gab eine Stärke von 7,1 auf der Richterskala an. Das Epizentrum des Bebens lag knapp 320 Kilometer südwestlich von Tokio in
einer Tiefe von 300 Kilometer. Medienberichten zufolge waren die Erschütterungen in der japanischen Hauptstadt deutlich zu spüren gewesen. Es habe jedoch keine Schäden an Gebäuden gegeben und der Zugverkehr musste nur kurzzeitig unterbrochen werden. Das heutige Erdbeben war das bisher stärkste in Japan in diesem Jahr.


[Update 11.08.2008]
Wieder eines, Stärke 6,6 ganz früh am Morgen und eine "Bucht" weiter. Habs verschlafen.



[Update 13.08.2008]
Und schon wieder eines, Stärke 6,5 Kurz vor acht Uhr morgens. Diesmal durch wackeln des Bettes munter geworden ;-)

Saturday, August 08, 2009

(Küchen)maschinen.

In Japan regieren die Maschinen. Sie verstecken ihre Intelligenz hinter komisch aussehenden Bedienfeldern, warten geduldig auf die Befehle ihres Herren und Meister und sind sogar angenehm zurückhaltend. Falls es für irgendwas noch keinen Roboter oder Automaten gibt, wird sicher gerade an dessen Entwicklung gearbeitet.

Hungrige Japaner können sich in Nagoya sogar von Robotern bekochen lassen, und wenn grad keiner Hunger hat, vergnügt sich der Roboter eben allein, führt Kunststücke vor oder albert herum mit Seinesgleichen.

Der Lotuseffekt,

soll dafür sorgen, dass gleichnamige Pflanzen nicht nass und auch nicht dreckig werden. Dreckig sind sie wahrlich nicht, nass auch nicht, maximal von unten, wo sie in Fukuoka in einem seichten Tümpel direkt an der Straße wie Unkraut zu Tausenden wachsen. Deswegen bin ich leider auch nicht näher dran gekommen um mit einem Tropfen warmen Bieres den Lotuseffekt empirisch zu bestätigen.

Der liebe Gott, der Darwin oder Mutter Natur oder wem auch immer der Kram eingefallen ist, hätte sich das Prinzip aber wohl mal lieber patentieren lassen sollen, um nun von den Sanitärkeramikherstellern fett Lizenzgebühren (am besten noch jährliche Wartungsgebühren) verlangen zu können. Was, ein Patent gilt maximal 20 Jahre und wäre somit längst abgelaufen? Ach was, das kriegt die Lobby des "geistigen Eigentums" auch bald so hin, dass es künftig eher für "ewig minus 20 Jahre" gilt. Einen Vorwurf kann man wem auch immer von den 3 Faltigen Schöpfern aber eh nicht machen, denn wer sollte es damals auch ahnen, dass es im 21. Jahrhundert einmal Waschbecken und Kloschüsseln geben wird wo diese Lotus-Eigenschaft höchst willkommen seien wird. Ich hätte wohl auch darauf vergessen daran zu denken.



[Update: Mehr Infos dazu bei Spiegel online, welche einen Tag nach diesem Post auch einen Artikel darüber gemacht haben]

Wednesday, August 05, 2009

Lebendige Eßkultur,

Wie sollte gutes Essen sein? Richtig, möglichst frisch. Bei Tieren heißt das, dass die Zeit zwischen deren Ableben und dem Auf-den-Teller-kommen möglichst kurz seien sollte. So gesehen war das Tintenfisch-Sashimi heute sehr, sehr, sehr frisch, denn was sich noch bewegt und die Farbe wechselt ist eher noch halb lebendig als zu 3/4 tot. Ja da bekommt man ansatzweise sogar Mitleid mit dem Abendessen, aber um es nicht doch noch alt werden zu lassen und auch um es zu erlösen, isst man es doch lieber auf, anstatt es wie einige Kollegen weiter zu quälen.



Und um der tierschutzrechtlich bedenklichen Vorspeise nicht noch einen artenschutzrechtlich bedenklichen Hauptgang folgen zu lassen, hat sich mein braves Gewissen zumindest heute gegen das Walfleisch entschieden, welches durchaus auch prominent auf der Karte aufgeführt und gar nicht mal so teuer gewesen wäre.

Saturday, August 01, 2009

Menschillionen,

Wie viele Menschen im Großraum Tokyo / Yokohama leben, wurde mir gestern wieder bewußt als sich gefühlt einige Millionen von ihnen zum alljährlichen Feuerwerk am 1. August in die Yokohama Bay aufmachten. Bereits ab 16:00 waren alle Züge voll besetzt, mit dem Auto hätte man eh kein Glück gehabt, denn alle Parkplätze für Autos wurden kurzerhand in Stellplätze für Menschen umgewidmet. Durch die Bahnhöfe pressten sich die Menschenströme, bunt in traditionelles Gewand gehüllt. Alle 3 Minuten nahm eine silberig glänzende Alu-Schlange ein paar hundert von ihnen auf, um sie nach einigen Minuten in dunklen Röhren ca. 20m unter dem Meeresspiegl an anderer Stelle stoßweise wieder auszuhusten. Für den geregelten Ablauf und die Lenkung der Menschenmasse sorgten Polizisten und Ordner mit deren "head count" man in Europe mühelos eine mittelgroße Kleinstadt gründen hätte können. Jedoch gehören Ordnung und Sicherheit hoch gehalten, und das ist manchnmal durchaus wörtlich zu nehmen.
Der Andrang führt dazu, dass "gute Plätze" schon am Vortag reserviert werden und die noch nicht vergebenen Ecken und Flecken ab ca. 14:00 besiedelt werden. Dabei scheint teils wichtiger zu sein, selbst am Boden sitzen zu können und die Bento mit den Essen auzubreiten, als wirklich etwas vom Spektakel zu sehen.
Wichtiger als etwas zu sehen, ist es natürlich per Handybild oder Video einen Beweis für die anzufertigen, die sich die Torturen diesmal ersparten und so nutzen ca. 117% der Anwesenden diese Möglichkeit und tragen so auch zur Beleuchtung der Nacht bei.
Bei all dem gilt es natürlich schnell zu sein, denn zu sehen (pardon, zu filmen) gibt es nur zwischen 19:00 und 20:00 Uhr etwas, gut das es hier mangels Sommerzeit und bedingt durch die Lage dann schon dunkel genug ist.
Nach dem letzen Böller beginnt dann die große Aufbruchstimmung und die Menschillionen wälzen sich zurück wo sie herkamen. Erwartungsgemäß führt dies zu noch mehr Andrang und Stau an allen Ecken und Enden. Der Japaner erträgt dies aber mit gewohnt stoischer Ruhe und stellt sich gern hinten an. Das führt dann dazu, dass an einem "3-Kabinen" Damenklo eine 50m lange Schlange ansteht, von denen die Wartenden ab Meter 30, zeitlich sicher besser beraten wären gleich die Rückreise anzutreten und die heimischen Sanitäranlagen zu nutzen. Dabei hab ich gnädigerweise die Zeit um aus dem Kimono raus und wieder rein zu kommen unberücksichtigt gelassen.
So wie frühes Kommen gute Plätze sichert, sorgt rechtzeitiges Verlassen der Veranstaltung für einen einigermaßen zügigen Abtransport. Interessant ist, dass viele diese Erkenntnis recht extrem auslegen und schon kurz nach Beginn zum Rückzug blasen. Der Rest erträgt die 2 Stunden für 1km Rückweg zum Bahnhof ganz brav und schießt an bestimmten Stellen im 10-Sekunden Takt Erinnerungsfotos. Da ich Zeit hatte konnte ich mir selbige lassen und die Leute, zuletzt noch vom Balkon des Hotelzimmers, beobachten und zwar in aller Ruhe, bis selbige dann gegen 0:00 Uhr wieder einkehrte als sei nie etwas gewesen.

Friday, July 31, 2009

Herzlichen Glückwunsch zum Feiertag,

Allen Admins die besten Wünsche zum Sysadminday. Ich hab mich extra fein gemacht, als ich heute meine schlitzäugigen Server mit meiner Langnase in Augenschein nahm. Nicht wegen der Schweinegrippe, die die Japaner nach anfänglicher Hysterie nun ignorieren sondern damit der Reinraum in dem die Server stehen auch irgenwo zwischen Class 100 und Class 1000 bleibt.

Fesch, oder?

Japan again,

Nach meinem Kurztrip nach Yokohama im Mai wurde es mal wieder für einen längeren Einsatz Zeit. Nicht unbedingt weils mir hier so gefällt, sondern vor allem weils es für mich einiges zu erledigen gibt. Zum Glück ist die ganze Reiserei mittlerweile so Routine, so dass ich sagen kann, gestern und heute an keiner Station zu spät und nie mehr als eine viertel Stunde zu früh angekommen zu sein, und Stationen gab es so einige. (im Bild: Busterminal am Narita Airport) Die Lufthansa meinte, mir ein kostenloses Upgrade geben zu müssen, so dass ich nach französischem Wein und gutem (japanischem) Essen die eine oder andere Stunde Schlaf über Russland fand. Bei denen scheint auch die Verschwendung Einzug zu halten. Meine in Müchen am Check-In ausgedruckte Bordkarte hat z.B. die Dame bei der Gepäckaufgabe 10min später gleich wieder zerrissen und durch eine andere ersetzt nur um diese dann 1h später am Gate wieder von einer anderen Dame zereissen und ersetzen lassen. Aber bei kanpp über einer Tonne CO2 die der A340-300 pro Person auf dieser Strecke raushaut sind paar Blatt Papier wohl auch schon egal. Den Jetlag bekämpfte ich recht erfolgreich mit Arbeiten und Einkaufen und kürzlich stellte ich die notwendige Bettschwere mittels einer Dose Suntory Premium Malts her. Zu deutsch, Servus, pfiats eich und bis bald!

Tuesday, July 21, 2009

Die Armutsindustrie,

Unglaublich was in Deutschland mittlerweile alles im ARGEn liegt. Da werden unter dem Deckmantel der Gemeinnützigkeit durch vom Staat bezahlte 1€-Jobber hochwertige kommerzielle Produkte gefertigt. Da zahlt der Staat der Dekra Millionen dafür, dass 1€-Jobber Puzzles zusammensetzen (5000 Teile in 10 Tagen) oder sich sonst irgendwie möglichst sinnlos die Zeit vertreiben. Und auch dass ganze Industriezweige nur noch Leute einstellen, die vom Staat mit fetten Lohnzuschüssen subventioniert werden und nach Ablauf der "Förderung" umgehend wieder entlassen und durch den nächsten "geförderten" Arbeitslosen ersetzt werden, ist wohl auch längst gängige Praxis. Eine Schande für Deutschland ist das, und mit sozialer Marktwirtschaft hat das längst nichts mehr zu tun denn das ganze Treiben ist weder sozial noch marktwirtschaftlich.

Mein Lieblingsmotto: KISS = Keep It Small and Simple hilft mir jeden Tag aufs neue Probleme angemessen zu lösen. Vielleicht sollte Deutschland langsam auch mal wieder den Gedanken des "schlanken Staat" behirnen, und sich aus all den Dingen raushalten die des Staates wirklich nicht bedürfen. Mir würden da genug einfallen um ein Buch damit zu füllen. Im Moment zeigen leider alle Indikatoren in die entgegengesetze Richtung, hin zum (Über)-Regulierungs- Betreuungs- Verbots- und Gängelstaat, der von mündigen Bürgen und Selbstverantwortung ähnlich viel zu halten scheint, wie China von Meinungsfreiheit, und der Dinge tut und fördert die selbst den Obrigen der DDR zu blöd gewesen wären. Somit bleibt mir nur den guten Heinreich Heine zu zitieren:

"Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht."

Dem ist leider, leider, leider im Grunde nichts hinzuzufügen.



Links zu: Teil 2 und Teil 3 des Videos.

Besten Dank an Jan Martin der mich im Twitter darauf aufmerksam gemacht hat.

Friday, May 29, 2009

Taufnamen der Lufthansa Flotte,

Es hat Tradition bei Lufthansa, dass Flugzeuge einen Namen bekommen, gewöhnlich halten dabei deutsche Städte oder Bundesländer als Namensgeber her und z.B. hier gibt es eine schöne Auflistung darüber. Aber musste man den Flieger, der mich gestern in 11 Stunden sicher von Seoul nach München brachte, wirklich "Gladbeck" nennen oder wären da nicht auch noch andere Namen frei gewesen? Diese sicher schöne Stadt, ist wohl vielen Leuten leider nur durch eine Sache bekannt, und irgendwie habe ich die Bilder vor Augen, wenn ich den Namen lese. Darüber, ob die Erinnerung daran wirklich das Vertrauen in die Sicherheit stärkt läßt sich doch zumindest streiten, oder?

Thursday, May 28, 2009

메뉴 (me-nyu),

Ja man hat es gut gemeint und auch an die Ausländer gedacht, deswegen nicht nur in Hangul sondern auch in lateinischen Buchstaben beschrieben was man man denn zum Essen bestellen könnte, nur eben leider trotzdem auf Koreanisch.



Wenn ich in Östereich eine Speisekarte mache und zusehe, das keine Ä, Ö, Ü und ß drin sind, aber trotzdem Begriffe wie Brettljause, Kaesspatzen, Frittatensuppe und Topfengolatschen verwende, ist das dann auch schon eine englische Karte, vielleicht Italienisch oder Französisch oder gar DEUTSCH, und ist: "Бреттляусе, Каесспатзен, Фриттатенсуппе, Топфенголатсчен" dann schon Russisch und べれてるじゃうせ - かすぱつえん - ふぃたてんてんすぺ - とぷふぇんごらつえん Japanisch? Wohl noch nicht ganz, oder?

Wednesday, May 27, 2009

Hungernde Menschen in Polen?

Irgendwie treiben sich immer wenn ich in Asien bin, auch Heerschaaren von Musikern in den Hotels rum. Heute morgen ist das National Polish Radio Symphony Orchestra in voller Mannstärke eingerückt, was man daran gemerkt hat, dass die fleißigen Koreaner dass Frühstücksbuffet gar nicht so schnell nachfüllen konnten wie diese Typen es weggefressen haben. Da sieht man deutlich, dass Polen nicht weit weg von Russland ist, und dass EU-konforme Sitten und Gebräuche noch nicht vollständig erlernt wurden. Anscheinend herrscht in Polen also akute Hungesnot, welche die Afrikaner in bunten Gewändern am Nachbartisch, nach ihrem gesitteten Benehmen zu schließen, schon überwunden haben. Verkehrte Welt?
Der Grund des Auffenthalts der Hungernden dürfte das Seoul International Music Festival sein, was anscheinend jährlich Ende Mai stattfindet und auch "The Germans" vom letzen Jahr erklärt. Zum Glück war ihnen Reis, Misosuppe und alles mit Algen und Tofu wohl zu suspekt, sodass ich mich nicht mit ihnen um meine Ration prügeln musste. Wahrscheinlich sitzen sie jetzt noch und füllen ihre Klangkörper mit Nahrungsmitteln.
Wiedereinmal bestätigt sich, dass die Bereitschaft von Touristen, sich lokalen Sitten und Gebräuchen anzupassen, mit wachsender Gruppenstärke deutlich geringer wird.

Tuesday, May 26, 2009

Nordkorea droht Südkorea mit Krieg,

Darüber wie erst das gemeint ist, mag man streiten können, aber so richtig witzig klingt es trotzdem nicht. Hab grad aus dem Fenster geschaut, aber noch keine Panzer auf der Straße gesehen. Die werden wohl noch von den hübschen Samsung Robotern, die als "Firewall" die südliche Seite der DMZ bewachen, aufgehalten. Ein Traum, dass es fast nichts gibt was Samsung nicht herstellt. Beide Länder sind leider offiziell noch immer im Kriegszustand, es gilt nur seit 1953 ein Waffenstillstand welcher anscheinend heute durch die Nordkoreaner aufgekündigt wurde. Dass aber kurzfristig hier was passiert, ist wohl eher unwahrscheinlich, denn schließlich sitzt die US Army im ganzen Land z.B. in Yongsan mit recht vielen Leuten, und hat wohl letztlich die besseren Trümpfe im Ärmel. Nichtsdestotrotz ist mit den Typen im Norden nicht zu spaßen, aber am Ende ist es wohl nur das Säbelrasseln der ewig gestrigen, die irgendwann auch einsehen werden, dass sie keiner Ernst nimmt, und das sogar völlig zu Recht.
Wahrscheinlich sollte ich aber trotzdem wie geplant am Freitag "den Fisch putzen", hier aus Seoul verschwinden, und mich nach Österreich respektive Deutschland aufmachen. Ist wohl am gescheitesten!

Monday, May 25, 2009

Auch der Spiegel verwechselt die Kims,

meint Jong-il Kim und spricht von Il-Sung Kim, seinem 1994 gestorbenen Vater. Das kommt eben dabei raus wenn man Vor- und Nachnamen verquickt. Ich habs ihnen mal geschrieben, vielleicht ändern sie es ja irgendwann.

[Update 26.05.2009 8:20 MESZ] Sie haben es gemerkt und geändert, unten der ursprüngliche Artikel.

[Update 8:30 MESZ] Sie haben sich sogar bedankt:

Vielen Dank für Ihren Hinweis! Wir haben den Fehler sofort korrigiert und bitten um Entschuldigung.

Herzliche Grüße
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A***** M******
Redakteurin Politik
SPIEGEL ONLINE GmbH


Notrufnummer 112, 110, 911 oder 119 oder watt?

Wer hat schon mal einen Notruf abgesetzt? In Deutschland macht man das gewöhnlich mit 112 oder 110 und und auch in Österreich setzt sich die 112 gegenüber der 122, 133 und 144 wohl langsam durch. Wer jung ist und zu viel Fernsehen schaut, wird wohl auch in Deutschland nur die 911 kennen. Mich würde wirklich mal interessieren wie viele Leute es jeden Tag mit 911 versuchen und ob das nicht vielleicht doch auch in good old Europe klappt.
In Japan ruft man, wenn man es nach dem Erdbeben noch ans Handy schafft die 119 an, was anscheinend trotz geringer Erdbebengefahr in Südkorea auch eine gute Wahl ist, wie die Taschenlampe in meinem Hotelzimmer beweist. Daneben gibt es auch noch eine Gasmaske im Schrank und ein Seil mit dem sich wer mag aus dem 10. Stock abseilen könnte. Selbiges wird an einer Öse eingehängt, auf die ein Schild an prominenter Stelle hinweist. Vielleicht ergibt das eh einen Sinn, denn offiziell sind die beiden koreanischen Staaten seit nunmehr über 50 Jahren noch immer im Kriegszustand und einiges deutet daruf hin, dass das vorerst so bleibt.
Die ganze Sache mit den Notrufnummern könnte mir hübsch wurscht sein, wenn ich nicht für die Konfiguration von Telefonanlagen zuständig wäre, und sicherstellen müsste, dass Notrufe ihr Ziel erreichen. Weil heutzutage weltweit-vernetzt und IP-basiert das Motto ist, muss ich dafür sorgen, dass weltweit keine Rufnummern mit den Notrufen kollidieren. Dabei sollte zur Sicherheit für Notrufe auch keine "0" oder "9" zur Amtsholung notwendig sein und so kommt es, dass man auch in Österreich bei uns die 911 wählen kann und zur "lokal richtigen" 112 verbunden wird.
Oder wars 133 oder 144? Ach, wiß ichs? Was wiß denn ich? Wer wiß?
Der arme Moo-hyun,

Moo-hyun Roh war beliebt beim Volke, von 2003-2008 Präsident Südkoreas und nahm sich am Samstag Morgen, durch den Sprung von einer Klippe selbst das Leben. Hintergrund dürfte wohl ein Ermittlungsverfahren gegen ihn und seine Familie wegen angeblicher Korruption während seiner Amtszeit sein.
Viele Menschen trauern um ihn und sind über den plötzlichen Tod bestürzt. Ja man kann sagen, dass durch diesen Ereignis und durch das was die Nordkoreaner tun, zur Zeit die Stimmung im Lande ziemlich gedrückt ist. Kurz bevor er sprang, fragte er seinen Leibwächter noch nach einer Zigarette, der hatte aber leider keine, und so konnte er in den letzen Sekunden seines Lebens nicht mal rauchen. Darum zünden seine Anhängern nun an der Trauerstelle nicht Kerzen sondern Zigaretten an und legen selbige sogar stangenweise dort nieder. Sein Abschiedsbrief liest sich (übersetzt auf Englisch) auch nicht gerade zuversichtlich.

I have owed to too many people. The amount of burden I have caused to them is too great. I can't begin to fathom the countless agonies down the road. The rest of my life would only be a burden for others. I am unable to do anything because of poor health. I can't read books, nor can I write. Do not be too sad. Isn't life and death all part of nature? Do not be sorry. Do not feel resentment toward anyone. It is fate. Cremate me. And leave only a small tombstone near home. I've thought this for a while.

Am Rande sei nur noch erwähnt, dass aus welchen Gründen auch immer, die Nachnamen der Koreaner in westlichen Medien komischerweise an erster Stelle genannt werden. So hieß der Mensch nicht Roh Moo-hyon weil "Roh" der Nachname ist, ebenso wie bei Kim Jong-il "Kim" der Nachname ist. Wer weiß warum das so gemacht wird, obwohl man doch, abgesehen von Gegenden südlich des Weißwurstäquators, auch nicht von der Merkel Angela oder vom Köhler Horst spricht, kläre mich bitte auf!
"Kim" ist dabei als Nachname in Korea etwa so verbreitet wie in Deutschland (Müller und Maier zusammen) mal 10 oder vielleicht wie in Lauscha Greiner-* + Müller-* wer weiß was ich damit meine. Wer irgendwo nach "Mr. Kim" fragt, findet sicher schon in Gruppen >3 "Mann" mehr als einen der sich angesprochen fühlt.