Sunday, May 17, 2009

Die Schweinegrippe,

Ist in aller Munde, pardon, in aller Nasen (oder?). Niemand weiß, ob sie wirklich gefährlich ist, und im Moment deutet sogar ziemlich viel darauf hin, dass dem nicht so ist.
Trotzdem kann es nicht schaden, wenn man die Sache beobachtet, und geeignete Maßnahmen zur Gefahrenabwehr ergreift. Die Japaner scannen ja schon seit jeher die einreisenden Gaijin mit der Wärmebildkamera, und ziehen wohl auch den einen oder anderen Hitzkopf raus. Besser ist natürlich in einem Land, dass Deutschland in Punkto Bürokratie sicher in nichts nachsteht, ein bürokratischer Akt, sprich ein Formular. Und viel besser als ein Formular sind natürlich 2 Formulare und daher hatte ich heute selbige in der Hand, verbunden mit der Bitte, sie auszufüllen, bzw aufzubewahren.
Das erste (weisse) fragt, ob man denn in den letzen 10 Tagen in USA oder Mexico, oder mit jemandem von dort zusammen war, und droht Leuten, die unwahre Angaben machen, mit 500.000 Yen Strafe (ersatzweise gern auch 6 Monate Zuchthaus). Ich hab trotz der letztwöchentlichen abendlichen Zusammenkünfte mit John, Steve und Toast mal lieber alles mit NEIN angekreuzt. Auf die Diskussion mit dem Menschen von der Seuchenkommision hatte ich nach einer durchwachten Nacht einfach keinen Bock. Dass das gut war, zeigte sich am Beispiel der jungen Frau vor mir, die, ganz und gar japanisch ehrlich, einmal "yes" hatte und folglich verhört wurde. Zum Glück war sie der Sprache mächtig, und konnte sich wenigstens verteidigen. Als ich sie dann (natürlich rechts ;-) überholen durfte bekam ich meinen gelben Zettel (war das auf dem Gym nicht mal entschuldigtes Fehlen?) und mir wurde die Seuchenfreiheit amtlich attestiert *hust*.
Trotz dieser verfinkelten Kontrollen trauen die Menschen dem Frieden wohl doch nicht ganz, und schnallen sich beim kleinsten Kratzen in Hals oder Nase diese hübschen weißen Gesichtsmasken um, natürlich wenn sie selbst denken krank zu sein, und nur um die Anderen nicht anzustecken. Dabei werden zahlenmäßig Ausmaße der Vermummung und Verschleierung erreicht, die jedem Mullah gefallen würden, und das ohnehin hohe übliche Maß um ein Vielfaches übersteigen. Unmaskierte Flughafenangestellte finden zu wollen, wäre heute in ziemlicher Sucherei ausgeartet. Ich warte ja nur drauf, wann die "face mask" richtig zu einem Modeaccesior wird und sich die Designer zu deren Verschönerung berufen fühlen. Bis dahin gehe ich vorerst unvermummt in die Bahn, es sei denn diese Schweins-Grippe erwischt mich eines Tages auch noch.

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