Tuesday, October 23, 2007

C1 oder ... Fraport zum Abgewöhnen

Das C1 Gate am Frankfurter Flughafen dürfte ähnlich beliebt sein wie einst das A20 Gate in Computerkreisen.

Warum?

Zuersteinmal gehört es gefunden. Sämtliche Übersichtspläne schweigen sich darüber aus, z.B. dieser hier spricht wie auch die allgemeine Beschilderung nur von C2-C23, mysteriös!
C1 bleibt unerwähnt, ominös, verschollen, fragen scheidet aus. Türen tragen die Aufschrift "KEINE INFORMATION". Kürzer und prägnanter kann man dem Kunden nicht sagen, dass man an seinem Wohlergehen nicht interssiert ist, und er sich bitteschon schleichen möge. Ich merke schmerzlich worin sich die "deutsche Freundlichkeit" von der japanischen unterscheidet, die Servicewüste existiert, und ich bin mittendrin. Es könnte mir ja prinzipiell egal sein, wäre da nicht die Tatsache, dass an diesem sagenumwobenen Ceasar 1 Gate mein Flieger warten soll, sagt man jedenfalls. Nein ich will nicht nach Bielefeld, da hätte ich solche Taktik ja noch verstanden, sondern einfach zum Flughafen an der blauen Donau, nach Linz.

Nach einigen Runden durch die Hallen im dezenten Baustellen-Dekor, der Informatiker nennt dies vollkommen zu Recht erschöpfende Suche oder auch Brute Force, fand ich dann doch das C1, Tor zur Freiheit. Die algorithmische rohe Gewalt erschöpfte mich zwar, brachte aber das gesuchte Objekt zum Vorschein, nicht etwa im C Terminal sondern ganz logisch im letzen Eck vom B Terminal, keiner weiß wer es dort wohl beim letzten Umbau vergessen hat.

Eine nette Frau die stand davor, und sagte mit hell leuchtenden Augen ......... ???

dass derAbflug erst in 1 1/2 Stunden wäre, und ich doch später wiederkommen sollte, da im Wartebereich keine Toiletten, kaum Sitzplätze, keine Getränke und auch sonst nichts sehenswertes wäre. Nicht dass das jetzt im restlichen Flughafen entscheidend anders ist, aber ich war anders als sonst nicht in der Stimmung mit ihr zu streiten und begab mich daher an die frische Luft, genauer gesagt nach draussen zu den brennenden Aschenbechern.

Auch 40 Minuten später war am Gate noch nicht mehr zu sehen, außer ein paar erschöpfter Leute die nach einem Tag auf der Frankfurter Buchmesse ihres Rückfluges harrten. Ein eigener Security Check mit 6 Angestellten zur Gepäckkontrolle, wurde extra für den Wartebereich dieses einen Fluges und seiner knapp 100 Passagiere aufgebaut. Ok das sind wahrscheinlich immernoch mehr (reale) Leute als in Erfurt an einem ganzen Tag.
Doch auch in Frankfurt bedient man anscheinend virtuelle Passagiere mit einen Duty Free Shop im, ja genau, C1 Warteberech an dem leider keiner der Gäste die ja alle nach Linz fliegen wollten etwas kaufen konnte, da ja seit geraumer Zeit auch Österreich dem EU Binnenmarkt angehört.

Dass der Flug fast eine Stunde verspätet war änderte dann auch nichts mehr. Wahrscheinlich macht es sowieso keinen Unterschied, ob man ewig im Bus zu einer Parkposition irgendwo weit draußen auf dem Vorfeld gekarrt wird, oder gleich nach Linz mit dem Bus fahren würde.

Der Grund der Verspätung war laut Aussage des Piloten ein Vogelschlag auf dem Herflug der Maschine von London. In der Tat waren ganze Heerscharen damit beschäftigt die BA 146 Avro von Blut und Federn zu säubern und ihre Köpfe in die Triebwerke zu stecken. Gut dass 4 Fans zum Kopfreinstecken dran waren. Vielleicht wäre es besser bewesen, der Vogel hätte gleich einen dieser 4 Staubsauger getroffen, die ja offensichtlich zum kremieren von Singvögeln dort angebracht sind, damit sich echte Piloten aufs Fliegen konzentrieren können.

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